Das Schulhaus


Das Schulhaus


Mit Kaplan Anton Posch als ersten Lehrer begann 1736 das "Schulleben" in Roppen. Er musste nur zur Winterszeit Schule halten. Wo dieser erste Schulbetrieb stattgefunden hat, ist aus der Pfarr- und Schulchronik nicht ersichtlich.
1790 wird vom Bestand einer Schule berichtet, die von fünf bis zehn Kindern besucht wird. Ebenso wird 1820 ein Schulhaus auf der "Lehne" erwähnt, in dem zwei Klassen geführt werden. Im 18. und 19. Jahrhundert mussten in der Regel die jeweiligen Schulleiter auch den Mesner- und Organistendienst übernehmen.
Nach Aufzeichnungen von Lehrer Johann Köll (1888 bis 1895) wurde der Unterricht im Schulhaus "auf der Lehne" bis 1879 erteilt (ein- oder zweiklassig). In diesem Jahr wurde es verkauft, da durch ein Vermächtnis von 8000 Gulden der Frau Maria Ennemoser und durch Mithilfe der Gemeinde ein neues Schulhaus in der Nähe der Kirche gebaut werden konnte.

In der Ergänzung zur Schulchronik von Oberlehrer Alois Köll (Schulleiter von 1912 bis 1938) wird allerdings auch von einem "Schulzimmer" in der so genanten "Tuxnern" (Haus Nr.86 in der heutigen "Kugelgasse") berichtet, in das man nur über eine Tenne zwischen Heustöcken hindurch gelangte. So erzählte ihm jedenfalls sein Vetter (geb. 1849, gest. 1933), der dort selbst ein Jahr die Schule besucht hatte und das Haus genau beschreiben konnte.
Trotz der "elenden Schulhäuser" seien innerhalb weniger Jahrzehnte einige bedeutende Männer hervorgegangen, meint der Chronist wie: Fürstbischof Johannes Raffl, sein Bruder  Prof. P. Friedrich, Prof. Josef Schuchter, Med. Rat Dr. Peter Paul Pfausler und noch mehrere geistliche Herren.

Nach dem Schulhausbau um 1880 ergab sich ein Kapitalüberschuss von 5650 Gulden. Damit konnten zwei Barmherzige Schwestern aus dem Kloster Zams als Lehrerinnen bezahlt und ihnen langjähriges Wohnrecht im Schulhaus gewährt werden. In drei Klassenräumen wurden zwischen 60 und 80 Kindern unterrichtet. Durch die Zunahme der Bevölkerung wurde auch dieses Schulhaus zu klein. Bereits 1912 wurde von der Gemeinde der Grund für einen Neubau erworben, der Baubeginn wurde jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 verhindert. Zur Ausführung kam es erst 1950/51.

Während des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach schwankte die Schülerzahl zwischen 140 und 170 - bei nur drei Klassenräumen!! Der Unterricht musste zum Teil abwechselnd vormittags und nachmittags gehalten werden. Dieser ungute Zustand blieb bis zur Fertigstellung des neuen Schulhauses 1951!
Jeder Haushalt wurde verpflichtet, Frondienste oder einen materiellen Beitrag zu leisten. Es standen nun fünf Klassenräume zur Verfügung.
Im Schuljahr 1969/70 wurde zum letzten Mal in der Oberstufe unterrichtet. Ab nun mussten die Schüler ab der vierten (oder fünften) Schulstufe die Hauptschule in Imst besuchen. 1994/95 wurde das Schulhaus umgebaut und erweitert. 



Foto oben: Schulhaus auf der Lehne (1820 - 1951)

Foto mitte: Altes Schulhaus (1879 - 1951)

Foto unten: Neues Schulhaus nach dem Umbau 1994/95