Die Post

 

Die Post in Roppen
von der traditionellen Postkutsche bis zum modernsten Computer


Auf dem Jahrhunderte alten Weg über die Trankhütte am Fuße des Tschirgants, fuhr einst auch die Postkutsche, die sowohl Personen als auch das Postgut mitfüh te. Wahrscheinlich war der Bau der Arlbergbahn (1880-84) der Grund für die Errichtung des Postamtes in Roppen, das erstmals am 1. Mai1886 urkundlich erwähnt wird. Nun konnten Briefe und Pakete zum Teil mit der Eisenbahn befördert werden.
Der erste k.k. Postmeister war Bäckermeister Alois Mayrhofer. Das Postamt befand sich in seinem Haus (heute: Klara Müller/Köll). Seine Nachfolgerin war seine Tochter Aloisia, die erste Frau von Oberlehrer Alois Köll. Zu den anfänglichen Aufgaben des Amtes kam am 3. Okt. 1904 der Telegraphendienst hinzu.

Mit Frau Maria Grumm übernahm 1921 die Tochter des Bahnhofsvorstandes Georg Gatt das Postmeisteramt. Auch die Amtsstube wurde nun zum "Gatt" verlegt.  Am 1. Oktober 1924 wurde das Postamt um den Rundfunkdienst erweitert (Radiogebühren, etc).
1929 wurde das Postamt in den vom "Stearewirt" Johann Raffl errichteten Neubau verlegt. Sicherheitsvorschriften erforderten Eisenstäbe am Fenster und eine zusätzliche Außentüre, die später sogar durch eine Metalltüre ersetzt wurde. Mit 20. Dez. 1937 erhielt das Postamt Roppen die zusätzliche Bezeichnung "Fernsprech-Vermittlungsamt". Die Gesprächsvermittlung erfolgte über die Zentrale in Imst. (Ältere Jahrgänge erinnern sich noch an den "Kabelwald".) In den 50ger Jahren gab es im Dorf etwa 4-5 Privattelefone. In dringenden Fällen konnte jederzeit vom Bahnhof aus telefoniert werden. Frau Grumm versah ihren Dienst bis zum Jahre 1948. Ihr folgten Klara Tschuggnall/Neururer und Pepi Raggl aus Arzl.

Mit 2. Jänner 1956 wurde mit Pepi Raffl (Steare Pepi) wieder ein Roppener als Postmeister eingesetzt. Bis zum 1. Juli 1956 war das Postamt auch am Sonntag Vormittag für 2 Stunden geöffnet. Außerdem waren die jeweiligen Postmeister verpflichtet, Briefträgerdienste zu verrichten.


Der viel zu klein gewordene Schalterraum wurde 1962 erweitert. Nach der Übersiedlung des von Frau Agnes Paulweber geführten SPAR-Geschäftes 1970 konnte auch der angrenzende linke Teil des Hauses für den Postbetrieb adaptiert werden. Doch erst seit dem Umbau 1987 erfolgt der Dienstbetrieb in modern und zweckmäßig eingerichteten Amtsräumen.
1981, nach der Pensionierung von Pepi Raffl, führte Herbert Mair aus Imst 10 Jahre die Amtsgeschäfte, anschließend wurden sog. "Springer" eingesetzt. Seit 1993 ist nun Peter Schuler der Leiter des Postamtes. Es ist zu hoffen, dass unser Postamt nicht den Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer fällt.




Foto oben: Josef Raffl (Steare Pepi) Postamtsleiter von 1956-1981 im Sommer 1958 vor dem Post und Telegraphenamt Roppen

Foto unten: Schuler Peter jetziger Postamtsleiter vor dem kürzlich modernisierten Postamt Roppen

(Bericht November 2002)